Planeten
Gewandhaus Leipzig, Großer Saal (Leipzig)
Carmina Burana, Carl Orff's masterpiece, is a captivating concert performance. Its rhythms and melodies captivate audiences worldwide. The texts, dating back to 1300, express the joys of life, mockery, drinking, celebration, and love. Orff's music mirrors that vitality.
Was 2024 like Allegro ma non troppo? D major or D minor? With timpani and trumpets or homogeneous strings? How will 2025 be? Sempre stringendo or più piano? Will we leave the old tones behind and intone new, more joyful ones? No matter what 2024 was like, it ends well with the Ninth. And no matter what 2025 will be like, it begins better with the Ninth.
Was 2024 like Allegro ma non troppo? D major or D minor? With timpani and trumpets or homogeneous strings? How will 2025 be? Sempre stringendo or più piano? Will we leave the old tones behind and intone new, more joyful ones? No matter what 2024 was like, it ends well with the Ninth. And no matter what 2025 will be like, it begins better with the Ninth.
Was 2024 like Allegro ma non troppo? D major or D minor? With timpani and trumpets or homogeneous strings? How will 2025 be? Sempre stringendo or più piano? Will we leave the old tones behind and intone new, more joyful ones? No matter what 2024 was like, it ends well with the Ninth. And no matter what 2025 will be like, it begins better with the Ninth.
FROHE BOTSCHAFT? Als Thomas Adès 1999 mit America – A Prophecy den Auftrag Kurt Masurs für New York Philharmonic erfüllte, war er selbst überrascht, wie düster ihm die Musik geriet. Keine heroische Vision einer stolzen Nation floss ihm aus der Feder, sondern ein verzweifelter Aufschrei im Angesicht der Apokalypse. Masur, der einen optimistischen Beitrag zur Reihe musikalischer »Messages for the Millenium« erhofft hatte, stockte der Atem. Gewaltiger Erfolg bei Publikum und Presse zeigte: Der 27 Jahre junge Komponist und sein kühner Premierendirigent trafen einen Nerv der Zeit. Mit den Terroranschlägen des 11. September 2001 schien die Prophecy von Adès’ Orchesterwerk schließlich auf verstörende Weise Realität zu werden. Seitdem ringt Adès mit einem dritten, ins Positive gewandten Teil. Kann das dieser Tage gelingen? Die krisengeschüttelte Welt hätte es nötiger denn je. STERNSTUNDE Weniger astronomische als astrologische Phänomene hatte der Mädchenschullehrer, Wochenendkomponist und Hobbysterndeuter Holst im Sinn, als er den Teilen seiner großartigen Orchestersuite Planetennamen verlieh. Sieben Sätze umfasst der Zyklus: Im Zentrum strahlt die fulminante Klangpracht Jupiters, des größten Planeten unseres Sonnensystems. Um ihn kreisen der infernalisch aufmarschierende Mars – komponiert kurz vor Ausbruch des 1. Weltkriegs – und die betörende Venus. Dem eilig dahinhuschenden Merkur folgen Saturn, der mit Harfe, Heckelphon, Altflöte und Glocken überrascht, der bezaubernde Uranus und der sonnen- und erdferne Neptun. In dessen mystische Musik mischen sich menschliche Stimmen und beschwören wortlos den Zustand kosmischer Harmonie.
FROHE BOTSCHAFT? Als Thomas Adès 1999 mit America – A Prophecy den Auftrag Kurt Masurs für New York Philharmonic erfüllte, war er selbst überrascht, wie düster ihm die Musik geriet. Keine heroische Vision einer stolzen Nation floss ihm aus der Feder, sondern ein verzweifelter Aufschrei im Angesicht der Apokalypse. Masur, der einen optimistischen Beitrag zur Reihe musikalischer »Messages for the Millenium« erhofft hatte, stockte der Atem. Gewaltiger Erfolg bei Publikum und Presse zeigte: Der 27 Jahre junge Komponist und sein kühner Premierendirigent trafen einen Nerv der Zeit. Mit den Terroranschlägen des 11. September 2001 schien die Prophecy von Adès’ Orchesterwerk schließlich auf verstörende Weise Realität zu werden. Seitdem ringt Adès mit einem dritten, ins Positive gewandten Teil. Kann das dieser Tage gelingen? Die krisengeschüttelte Welt hätte es nötiger denn je. STERNSTUNDE Weniger astronomische als astrologische Phänomene hatte der Mädchenschullehrer, Wochenendkomponist und Hobbysterndeuter Holst im Sinn, als er den Teilen seiner großartigen Orchestersuite Planetennamen verlieh. Sieben Sätze umfasst der Zyklus: Im Zentrum strahlt die fulminante Klangpracht Jupiters, des größten Planeten unseres Sonnensystems. Um ihn kreisen der infernalisch aufmarschierende Mars – komponiert kurz vor Ausbruch des 1. Weltkriegs – und die betörende Venus. Dem eilig dahinhuschenden Merkur folgen Saturn, der mit Harfe, Heckelphon, Altflöte und Glocken überrascht, der bezaubernde Uranus und der sonnen- und erdferne Neptun. In dessen mystische Musik mischen sich menschliche Stimmen und beschwören wortlos den Zustand kosmischer Harmonie.
In 1734, Bach compiled six cantatas, some based on existing compositions, for the Christmas season, creating the Christmas Oratorio, performed in Leipzig's main churches. This overshadowed his other Christmas cantatas, like the chorale cantata from 1724. Bach reused the latter cantata, reminiscent of the Christmas Oratorio's Part 4 in its instrumentation, into the 1740s. His 1724 Sanctus (later in the Mass in B minor) and the chorale cantata "Liebster Immanuel" also belong to his second Leipzig cantata year. "Liebster Immanuel," intended for Epiphany like Part VI of the Christmas Oratorio, premiered on January 6, 1725. Unlike the latter's imposing brass, it features flutes and oboe d'amore, lending an ethereal intimacy.
In 1734, Bach compiled six cantatas, some based on existing compositions, for the Christmas season, creating the Christmas Oratorio, performed in Leipzig's main churches. This overshadowed his other Christmas cantatas, like the chorale cantata from 1724. Bach reused the latter cantata, reminiscent of the Christmas Oratorio's Part 4 in its instrumentation, into the 1740s. His 1724 Sanctus (later in the Mass in B minor) and the chorale cantata "Liebster Immanuel" also belong to his second Leipzig cantata year. "Liebster Immanuel," intended for Epiphany like Part VI of the Christmas Oratorio, premiered on January 6, 1725. Unlike the latter's imposing brass, it features flutes and oboe d'amore, lending an ethereal intimacy.
In 1734, Bach compiled six cantatas, some based on existing compositions, for the Christmas season, creating the Christmas Oratorio, performed in Leipzig's main churches. This overshadowed his other Christmas cantatas. After its premiere 300 years ago, Bach continued to perform a related cantata, reminiscent of Part 4 of the Christmas Oratorio. His 1724 Sanctus, later integrated into the Mass in B minor, and the chorale cantata "Liebster Immanuel," intended for Epiphany, also belong to his second Leipzig cantata year.
The Gewandhaus Orchestra's Democracy Weekend continued its "Trialogue of Religions" featuring Judaism, Christianity, and Islam. The "Sounds of Hope" ensemble and the Gewandhaus Choir performed spiritual and secular music rooted in the traditions of these faiths. Discussions on peace from the perspectives of the three religions and their central scriptures were also included.
The Gewandhaus Orchestra's Democracy Weekend continued its "Trialogue of Religions" featuring Judaism, Christianity, and Islam. The "Sounds of Hope" ensemble and the Gewandhaus Choir performed spiritual and secular music rooted in the traditions of these faiths. Discussions on peace from the perspectives of the three religions and their central scriptures were also included.
IM KREIS . . . ... seiner Schüler Webern und Berg begeht Schönberg bei uns sein Jubeljahr. An der Geburtstagstafel ist für drei weitere Gäste eingedeckt: Bach, bei dem alles beginnt und endet, Brahms the Progressive, und Wagner, der sich selbst eingeladen hat und das Vorspiel zum antitonalitären Zirkel mitbringt. Die runde Tafelmusik beginnt mit Weberns Gesellenstück von 1908 und dem allerletzten Berg-Werk vom anderen Ende der zweiten Wiener Schulzeit 1936. IM DUNKEL Souverän gebietet der 25-jährige Webern dem gewaltigen spätromantischen Orchester und beschwört zugleich mit dem barocken Satzprinzip der Passacaglia den zeitlosen Geist Bachs. Jedes Detail des farb- und formenreichen Satzes leitet Webern aus einem stetig kreisenden Hauptund einem Gegenthema her. Fast zeitgleich komponierte sein knapp zehn Jahre älterer Lehrer das Monodram Erwartung. Zur Uraufführung gelangte Schönbergs schneller Wurf jedoch erst vor 100 Jahren: Zemlinsky leitete 1924 in Prag die Premiere. Der Schauplatz – eine Mondnacht im Wald – scheint durch und durch romantisch. Doch das Dunkel ist zugleich Seelenraum einer Frau auf der Suche nach ihrem Geliebten, hinund hergerissen zwischen Ungewissheit, Hoffnung, Angst, Einsamkeit und Grauen. IM HIMMEL Wir bleiben halt unverbesserliche Romantiker! Auch mein neues Violinkonzert bestätigt es wieder, resümiert Berg also mit gutem Grund gegen Ende seines Lebens. Das einmalige Konzept des Werkes stand längst, als ihn die Nachricht vom Tod der 18-jährigen, an Kinderlähmung leidenden Manon Gropius ereilte, Tochter Alma Mahler-Werfels aus der Ehe mit Walter Gropius. Im letzten Abschnitt verschmilzt die genial gebaute Zwölftonreihe mit dem Beginn des Sterbechorals Es ist genug!, den Berg aus Bachs Leipziger Kantate O Ewigkeit, du Donnerwort! BWV 60 herbeizitiert – nicht ahnend, dass er neben Manon auch sich selbst aus dem Leben verabschiedete.
IM KREIS . . . ... seiner Schüler Webern und Berg begeht Schönberg bei uns sein Jubeljahr. An der Geburtstagstafel ist für drei weitere Gäste eingedeckt: Bach, bei dem alles beginnt und endet, Brahms the Progressive, und Wagner, der sich selbst eingeladen hat und das Vorspiel zum antitonalitären Zirkel mitbringt. Die runde Tafelmusik beginnt mit Weberns Gesellenstück von 1908 und dem allerletzten Berg-Werk vom anderen Ende der zweiten Wiener Schulzeit 1936. IM DUNKEL Souverän gebietet der 25-jährige Webern dem gewaltigen spätromantischen Orchester und beschwört zugleich mit dem barocken Satzprinzip der Passacaglia den zeitlosen Geist Bachs. Jedes Detail des farb- und formenreichen Satzes leitet Webern aus einem stetig kreisenden Hauptund einem Gegenthema her. Fast zeitgleich komponierte sein knapp zehn Jahre älterer Lehrer das Monodram Erwartung. Zur Uraufführung gelangte Schönbergs schneller Wurf jedoch erst vor 100 Jahren: Zemlinsky leitete 1924 in Prag die Premiere. Der Schauplatz – eine Mondnacht im Wald – scheint durch und durch romantisch. Doch das Dunkel ist zugleich Seelenraum einer Frau auf der Suche nach ihrem Geliebten, hinund hergerissen zwischen Ungewissheit, Hoffnung, Angst, Einsamkeit und Grauen. IM HIMMEL Wir bleiben halt unverbesserliche Romantiker! Auch mein neues Violinkonzert bestätigt es wieder, resümiert Berg also mit gutem Grund gegen Ende seines Lebens. Das einmalige Konzept des Werkes stand längst, als ihn die Nachricht vom Tod der 18-jährigen, an Kinderlähmung leidenden Manon Gropius ereilte, Tochter Alma Mahler-Werfels aus der Ehe mit Walter Gropius. Im letzten Abschnitt verschmilzt die genial gebaute Zwölftonreihe mit dem Beginn des Sterbechorals Es ist genug!, den Berg aus Bachs Leipziger Kantate O Ewigkeit, du Donnerwort! BWV 60 herbeizitiert – nicht ahnend, dass er neben Manon auch sich selbst aus dem Leben verabschiedete.
Empfohlen ab 10 Jahren
Musical works of Leoš Janáček , Thomas Adès , Béla Bartók